MUSLIMA IN AUGSBURG

MUSIK


Islam und Musik 



Umstritten: Instrumente

Einige Muslime halten allein Vokalmusik für legitim (halal) und lehnen Musikinstrumente ab (haram). Folglich gibt es eine starke a-cappella-Tradition des kultischen Gesangs.

Andere Muslime lassen
Trommeln zu, jedoch keine anderen Instrumente.

Wieder andere Muslime halten jedes Instrument für legitim, solange die Musik zum Guten (Liebe zu Gott) und nicht zum Schlechten (Tanz, Zina, Alkohol trinken, usw.) anregt. (-> Al Gazzali weiter unten) Folglich gibt es auch eine lange Tradition der Instrumentalbegleitung religiöser Gesänge.

Dazu kann eine breite Vielzahl von Instrumenten verwendet werden, abhängig von der lokalen musikalischen Tradition.

Einige Instrumente:

  • Trommeln: Daf (persische und kurdische Rahmentrommel), Bendir (Rahmentrommel in Nordafrika und dem Nahen Osten), Zarb (persische Bechertrommel), Rebana (Trommeln in islamischen Ländern Südostasiens), T'bol (Maghreb)
  • Idiophone: Gongs, Qarqaba (Maghreb)
  • Saiteninstrumente: Rebab (türkische und arabische Streichinstrumente), Kamancheh (Persisches Streichinstrument), Tar (zentralasiatische gezupfte Langhalslaute), Oud (gezupfte arabische Kurzhalslaute), Santur und Qanun (persische bzw. arabische Zithern), Gimbri (Maghreb)
  • Blasinstrumente: Ney (Längsflöte), Shehnai (indisches Doppelrohrblattinstrument), Zummara (gedoppelte Rohrpfeife von Nordafrika bis in den Mittleren Osten)
  • Tasteninstrumente: Harmonium (in Indien und Pakistan seit dem Ende des 19. Jahrhunderts)

Imam Gazzali zum Thema Musik:

Imam Al-Gazzali hat sich ausfühlich zu dem Thema Musik geäußert und sich dafür ausgesprochen, dass es vor allem darauf ankommt, welche Art von Gefühlen die Musik bei ihrem Zuhörer auslöst.


"In seinem Buch ‚Die Alchemie der Glücks‘, Kapitel V „Über Musik und Tanz als Unterstützung zum religiösen Leben“, schreibt Al-Ghazali:  „Der Allmächtige hat im Herzen der Menschen einen Funken geschaffen, der durch Musik und Harmonien zum Feuer erweckt werden kann und ihn in Ekstase geraten lässt! Diese Harmonien sind Echos einer höheren Welt der Schönheit, wir nennen sie die geistige Welt; sie erinnern den Menschen an seine Beziehung zu jener Welt und verursacht außerordentlich tiefe und fremde Gefühle, dass er unfähig ist, diese zu beschreiben. Der Effekt von Musik und Tanz ist viel tiefer als die oberflächlichen Bewegungen, die im Grunde einfach erscheinen, sie entfachen die Flamme einer Liebe, die im Herzen bereits als Funke glimmt, mag sie weltlich und sinnlich sein oder göttlich und spirituell.“

Ferner meint er, dass Musik und Tanz nichts in die Herzen bringen könnte, was dort nicht bereits vorhanden wäre, sie können nur einen schlafenden Funken zur Flamme entfachen. Wenn also jemand die Liebe zu Gott im Herzen trägt, so ist es absolut erlaubt, vielmehr ist es sogar lobenswert, an Übungen und Aufführungen teilzunehmen, die diese Liebe fördern.

Wenn aber andererseits das Herz erfüllt ist mit sinnlichen Begierden, so werden diese durch entsprechende Musik und Tanz noch vergrößert. Somit sind sie für diesen Menschen nicht erlaubt.

Wenn aber Musik nur zur Unterhaltung gehört, so ist dies weder geboten noch verboten, sondern indifferent und wertfrei. Allein die Tatsache, dass etwas Vergnügen bereitet macht es nicht verboten. "

Quelle:


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